Design Thinking

Klaus König läuft quer durch die Werkstatt zum Gemeinschafts-Büro, in dem auch er arbeitet. Es surrt und klopft. Leicht verbrannter Geruch, halbfertige Maschinen – Betriebsamkeit. Das soll ein Ingenieurbüro, ein Maschinenbauer sein?

Design Thinking: neues Denken und schnelle Entwicklungserfolge

„Wir sind wirklich nicht so recht mit anderen Unternehmen dieser Art vergleichbar“ sagt Klaus König, der Inhaber der jetzt-GmbH. „Wir sind ein lebendiger Hybrid aus Ingenieurbüro, Sondermaschinenbau und Maker-Space.

Bei uns werden Produktideen in Konstruktionszeichnungen übersetzt, es wird mit Leidenschaft entwickelt. In der Werkstatt werden Prototypen erstellt und deren Machbarkeit dort gleich überprüft. Einige Kunden bauen sogar selbst an ihren eigenen Produkten.“ Das eine befruchte direkt das andere.

„Mit den gewonnenen Erkenntnissen entwickeln wir die Produkte und Maschinen weiter und können sie auch fertigen.“

Prozessablauf unkonventionell – Design Thinking

„Entscheidend für den Erfolg ist die Herangehensweise“ so Klaus König nach kurzer Überlegung. Anders als früher entwickle man hier nicht mehr strikt sequenziell. „Unser Vorgehen basiert auf dem Design Thinking-Modell, gepaart mit einer Macher-Haltung“.

Design Thinking

Skizze erstellt von Alex Morey, jetzt-GmbH; Erstellung in Anlehnung an: Gürtler und Meyer, „30 Minuten Design Thinking“, S.6; Offenbach: GABAL Verlag GmbH, 2013.

Offen. Kreativ – doch systematisch. Das schafft überlegene Lösungen

Der Begriff Design Thinking kommt aus der Arbeitsweise von Designern. Diese folgen bei ihrer Arbeit einem intuitiven Prozess, der auf Beobachtung und einer hohen Nutzerorientierung basiert. Sie starten ihre Projekte mit der Einstellung, erstmal nichts zu wissen und entwickeln ihre Kenntnisse im Prozess weiter. Fertig sind sie erst, wenn eine Idee konkret umgesetzt ist.

Im Verlauf der Arbeit stehen immer der Nutzer und seine Bedürfnisse im Mittelpunkt. Das führt unter Abwägung von Wirtschaftlichkeit, Machbarkeit und Erwünschtheit aus Kundensicht zu überlegenen Lösungen.

Design Thinking für Fast Prototyping

Mit dem Zweck ihren Kunden zeitnah und günstig Lösungen zu liefern, so wird Design Thinking auch in der jetzt-GmbH gelebt. Beispielsweise beim Fast Prototyping, dem „schnellen Prototypenbau“. Nicht jeder Ansatz wird sofort in der Tiefe ausgearbeitet. Hier wird „mal schnell“ ausprobiert, überdacht, überprüft, neu gebaut und angepasst.

Geht es beispielsweise um die Bestätigung von Funktionsweisen oder Anordnung von Elementen, werden erste Prototypen häufig auf einfachste Weise gemacht und mit dem Kunden abgestimmt. Auf diese Weise kann schnell festgestellt werden, ob das Projektziel auf die angedachte Weise überhaupt erreicht werden kann.

Deshalb schätzt auch Klaus König das Prinzip „fail fast“, das ein Teil vom Design Thinking Ansatz ist. Er scheut sich nicht mit einem einfachen Pappemodell, das eine Funktion simuliert, zum Kunden zu gehen und daran Funktionsprinzipien zu erklären. Oder warum es so nicht geht.

„Ich halte es für wirtschaftlicher und besser, schnell mit einer Idee zu scheitern, als mit übergroßer Genauigkeit viel Zeit und Ressourcen zu verbrennen. Und wenn man stattdessen gleich den nächsten Schritt gehen kann, umso besser“.

Rapid-Prototyping-Prozess

Beispiel eines Rapid-Prototyping-Prozesses bei der jetzt-GmbH

Kreativität und „Machen“ erlaubt

Genau wie der Prozess sind auch die Räumlichkeiten der jetzt-GmbH. Ein Büro, in dem die Mitarbeiter inklusive Chef arbeiten. Ein Besprechungsraum. Ein Maker-Space – frei zugänglich für Firmen- und Privatkunden. Dort wird gehämmert, gedreht, gefräst sowie Laser, Plotter und 3-D-Drucker genutzt.

Abseits ein Raum, in dem an Maschinen und Konzepten gearbeitet wird, die nicht für fremde Augen zugänglich sind.

„Wir glauben an unsere Firma und unsere Vorgehensweise“ so Klaus König. „Beide wirken, genau wie unsere Räumlichkeiten vielleicht etwas ungewöhnlich, manchmal fast chaotisch. Unsere Lösungen aber sind hervorragend und schnell. Ganz getreu unserem Motto: Wir machen das. jetzt.“

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